Listen mit den „schönsten Biergärten“ in München gibt es viele. Wir zeigen Euch die kleineren, nicht zu überlaufenen Biergärten, in denen wir selbst gerne an heißen Tagen ein kühles Bier genießen.
Es gibt keine festgeschrieben Regeln, was alles zu einem „richtigen“ Biergarten gehört. Aber wir – und viele andere Münchner – haben dazu trotzdem eine klare Vorstellung.
Die Biergartentradition Münchens reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Das Bier wurde in tiefen Kellern gelagert und mit Eis gekühlt. Zusätzlich streute man zur Kühlung auf der Erdoberfläche Kies. Das dichte Blätterwerk von Kastanien spendete Schatten. Ab dem Jahr 1799 durften die Bierbrauer dort auch Bier ausschenken. Sie stellten dazu einfach Tische und Bänke unter die Bäume. Diese Biergärten wurden bald ein beliebtes Ausflugsziel für die Münchner. Da es den Bierbrauern verboten war, dort Essen zu servieren, brachte man einfach seine eigenen Speisen mit.
Demzufolge muss ein Biergarten für uns diese Merkmale haben:
- Kastanienbäume
- Bierbänke und –tische
- Eigene Speisen mitbringen dürfen
- Bier von nur einer Brauerei
- Darauf können wir verzichten, wenn alles andere stimmt: Kiesboden
Wir haben einen heißen Sommertag damit verbracht, 50 km mit dem Rad durch die ganze Stadt zu fahren. Die meisten der empfohlenen Biergärten haben wir an diesem Tag besucht. Dabei hatten wir unglaublich viel Spaß.
Kleiner Biergarten Nr. 1: Die Max-Emanuel Brauerei
Der kleine Biergarten in der Unigegend Maxvorstadt ist geprägt von Studenten oder Junggebliebenen und seit Jahren ein Klassiker. Aber vielen Münchnern ist er gar nicht oder nur vom Hörensagen bekannt. Abends sitzt man hier nett unter Lichterkettern unter sehr hohen Kastanien, was von uns ein Riesenplus gibt. Wir mögen das Publikum und die lockere Atmosphäre. Der Biergarten ist nicht weit weg von unserer Wohnung, so dass wir an Sonmmerabenden gerne entspannt dort hingehen.
Schade finden wir jedoch, dass es seit diesem Jahr keine orientalischen Vorspeisen mehr gibt.
2. Der Tannengarten
Ein kleines Juwel in Sendling. Dieser sympathische kleine Biergarten befindet sich in schönster Umgebung: Der Kern des ehemaligen Dorfes Sendling ist wunderbar erhalten geblieben. In der Nähe am Sendlinger Berg befindet sich nicht nur eine hübsche Kirche, sondern auch ein historischer Bauernhof.
3. Das Laimer’s
Wenn man nicht direkt ums Eck wohnt, wird man diesen Biergarten wohl eher nicht zufällig entdecken. Das Laimer’s liegt sehr versteckt in der Nähe vieler Reihenhäuser. Das Gasthaus selbst ist wegen seiner Jugendstilarchitektur und des schönen Interieurs sehenswert. Direkt nebenan gibt es auch ein Art-House-Kino.
4. Der Michaeligarten
Idylle pur. Nimm direkt am Wasser platz und genieße die entspannte Atmosphäre im Münchner Ostpark! Mit seiner Lage am See ähnelt der Michaeligarten dem Seehaus im Englischen Garten. Es geht jedoch viel entspannter zu. Hier haben die Leute einfach Freude an der Gesellschaft anderer und an diesem schönen Ort. Sehen und Gesehenwerden sind dabei nicht wichtig. Diesem malerischen Biergarten halten wir schon mehrere Jahre die Treue.
5. Der Alte Wirt
Seit einiger Zeit gehen wir sowohl gerne in den schattigen Biergarten des Alten Wirtes, als auch in das urige Wirtshaus selbst. Der Ursprung des Lokals geht auf die sog. „Pierzäpflerei“ von 1692 zurück. Hier kehrten die Pilger ein, wenn sie die Wallfahrtskirche Maria Ramersorf besuchten. Die Rokkokokirche ist übrigens sehr sehenswert. Der markante Zwiebelturm begrüßt Autofahrer, die von der A8 nach München kommen. Auch innen findet man ein Kunstjuwel vor. Alte Dorfrelikte gibt es in München an mehreren Stellen. Hier in Ramersorf jedoch sieht das alte Dorf noch kompakt aus.
6. Die Inselmühle
Von unserem guten Freund Ralf haben wir von der grandiosen Inselmühle erfahren. Ralf hat uns als Food Coach auf dem Viktualienmarkt begleitet. Hier kannst Du mehr über unser Frühstück im Herzen Münchens erfahren.
Einmal da gewesen und schon einen neuen Lieblingsbiergarten gefunden. Besonders schön ist dort, dass man direkt an der Würm sitzen kann. Schon die Radtour dorthin war ein Genuss, immer an Würm entlang. Die Inselmühle war die erste Station unserer Biergarten-Tour. Wir wollten am liebsten verweilen, aber es wartete noch viel Arbeit auf uns.
Hier haben sichtbar nicht nur die Erwachsenen Spaß. Jeder vergnügt sich auf seine Weise…
Nachdem wir Euch unsere persönlichen Highlights der etwas weniger bekannteren Münchner Biergarten nun vorgestellt haben, haben wir noch den
7. temporären Extra-Biergarten-Tipp
Aktuell wird in München das Oktoberfest aufgebaut. Einheimische, allerdings nur Wenige, kennen die Wiesnaufbau-Kantinen. Es gibt zwei Optionen: Eine im Osten und eine im Westen der Theresienwiese. Die im Westen ist mehr zu empfehlen. Hier gibt es nicht nur einen netten Biergarten, wo man bei gutem Wetter schön draußen sitzen kann, sondern auch so etwas wie ein Mini-Wiesnzelt mit weiß-blauer Deko. Wie es im Biergarten sein soll, sind Leute aus allen Schichten vertreten. Die Stimmung ist gut. Es hat was von einer netten „Boazn“ (für nicht-Münchner: im Grunde eine urige Kneipe, aber man muss es selbst erleben). Ein stimmungsvoller und nicht ganz alltäglicher Platz zum Mittagessen.
Du findest die Wiesn-Kantine im Westen in der Zeit des Aufbaus direkt unter der Bavaria.
Transparenz: Das Nennen kommerzieller Anbieter basiert auf meiner freiwilligen Entscheidung. Die Kosten für unsere Ausflüge in die Biergärten haben wir komplett selbst getragen.
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Text: Christian und Ricarda C. Hollweg
Fotos: Ricarda C. Hollweg
Der Beitrag Deeper Munich: Geheime Biergärten erschien zuerst auf HIDDENTRACES.