Im vergangen Jahr sind wir im Münchner Umland so viel gewandert wie noch nie. Dabei habe ich mein Herz für kleine Hofläden entdeckt. Bei Lebensmitteln sind mir zwei Dinge sehr wichtig: die biologische Erzeugung und, dass sie vegan sind. Überwiegend regional und saisonal zu essen, spielt bei mir auch eine große Rolle. Bio-Hofläden haben mich daher schon länger interessiert, aber als Stadtmensch waren diese bisher für mich nicht im Fokus. Das hat sich durch die Pandemie und unsere neue Lebensgestaltung mit Homeoffice und den dadurch längeren Feierabenden geändert. Zudem dachte ich, dass ich als Veganerin dort eher nichts finden kann, aber ich habe mich, pandemiebedingt, speziell auf die Suche nach SB-Hofläden gemacht und bin fündig geworden – jeweils verbunden mit einer Wanderung oder einem Spaziergang, zu denen ich Dich gerne motivieren möchte.
Warum in Hofläden einkaufen?
Hofläden liegen im Trend und das ist gut so. Die Argumente, dort einzukaufen gehen weit über den guten Geschmack der Lebensmittel hinaus. Direkt vom Erzeuger zu kaufen schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Wenn man weiß, wo das Essen herkommt, schafft das Vertrauen. (Nicht nur) Kinder können bei dieser Art einzukaufen viel über die Landwirtschaft lernen. Sie begegnen rund um den Hofladen Tieren und Landmaschinen. Das Wegfallen langer Transportwege sorgt nicht nur für frischere Lebensmittel. Es verhindert zudem Nährstoffverluste. Die Lebensmittel direkt vom Bauernhof sind also nicht nur frischer, sondern auch gesünder. Hofläden verkaufen saisonale Lebensmittel. Das ist auch ein Aspekt, der der Umwelt zu Gute kommt. Einen sehr schönen Saisonkalender mit Bildern, die jeweils zum aktuellen Monat passen, gibt es hier. Ich finde es auch schlichtweg schöner, am Bauernhof einzukaufen – ohne Hektik und langen Warteschlangen an der Kasse. Mir gefällt auch der Gedanke, die heimische Biolandwirtschaft zu unterstützen. Und man kann zumindest nach der Pandemie auch wieder den Menschen begegnen, die die Lebensmittel anbauen oder herstellen.
Vielfalt und Nachhaltigkeit am Billesbergerhof
Als wir am Billesbergerhof in Moosinning ankamen, hatte ich eine Art Déjà-vu. Das Feld vor der Einfahrt kam mir so bekannt vor, als wäre ich erst kürzlich dort gewesen. Dann wurde mir klar, dass ich an diesem Feld im Sommer schon zweimal gehalten hatte, um wunderschöne Blumen für mein Instagram zu fotografieren. Das ist kein Zufall: Der Natrurland-zertifizierte Billesbergerhof, der ökologische Lebensmittel unter dem Motto „bayrisch biologisch guad is“ anbietet, verfolgt ein eindrucksvolles Nachhaltigkeitkonzept. Dazu zählen Blühstreifen an den Ackerrändern, die Hummeln und Bienen Nahrung bieten. Konsequent umweltfreundliches Handeln zeigt sich auch im plastikfreien SB-Hofladen, in dem man zum Beispiel eine große Auswahl Dinkelnudeln aus dem hofeigenen Mehl findet, verpackt in recycelter Pappe. Das sieht auch ästhetisch aus, so wie der ganze Hofladen. Er befindet der sich übrigens im Freien. Zumindest war das bei unseren Besuchen so. Neben Nudeln findet man als VeganerIn auch andere Trockenprodukte wie z.B. Berglinsen. Daneben eine Auswahl an saisonalem Gemüse und Kartoffeln verschiedener Sorten. Wir haben uns gefreut, den Bio-Bauern kurz persönlich zu treffen, der uns freundlich seine Hilfe anbot. Der Billesbergerhof beliefert verschiedene Bioläden in München und stellt auch eigenes Brot her.
Mehr Gemüse kann man in Form einer Bio-Kiste erhalten, die man vorbestellen und neben dem Hof auch an drei Orten in München abholen kann (in Schwabing, Bogenhausen der Isarvorstadt). Es gibt sie in drei Größen, einmalig oder wöchentlich. In unserer Biokiste fanden wir so interessante Gemüse wie Sweet Dumpling Kürbis und Ringelbeete. In der Kiste gab es eine kreativ gemachte handschriftliche Übersicht zu den in dieser Woche enthaltenen Gemüsen mit Tipps zum Kochen. Eine schöne Gelegenheit, neue, gesunde Gerichte kennenzulernen. Ich freue mich schon auf eine weitere Biokiste mit wieder anderen Gemüsen und neuer Inspiration.
Obwohl tierische Lebensmittel nicht Thema dieses Artikels sind und ich keine Eier esse, finde ich es lobenswert, dass der Billesbergerhof männliche Küken nicht tötet. Verantwortung und Nachhaltigkeit findet man hier an so vielen Stellen. Der Hof, auf dem es seit dem 15. Jahrhundert eine Mühle gibt, verfügt z.B. auch über ein eigenes Wasserkraftwerk. Nach unserem Besuch am Hof haben wir einen Spaziergang im nahen Dorf Itzling gemacht. Hier befindet sich neben der kunstvollen, barocken Kirche ein sehr schöner, ruhiger Feldweg mit Weitblick, an den wir immer wieder gerne zurückkehren, wenn wir in der Gegend im Nordosten von München sind.
Veganes Bauernhofeis bei Otterfing
Die Möglichkeit, veganes Eis in einem Hofladen zu kaufen, haben wir ganz zufällig auf einem kleinen Ausflug entdeckt. Wie so oft wanderten wir durch einen Bauernhof und mir sprang ein Schild mit einem verlockenden Angebot für Veganer in die Augen. Dummerweise hatten wir an diesem Tag aber kein Geld dabei. Wir kehrten für eine längere Wanderung zurück in die Gegend. Als Nebeneffekt konnten wir dann auch das Eis endlich probieren. Für Veganer gab es Sorbets, darunter eines mit Apfel-Zimt-Geschmack. Wir waren ganz hin und weg von unserem Wegproviant, so lecker war es. Apfel-Zimt-Sorbet hat sich auch an dem eher kühlen Herbsttag sehr gut gemacht. Wir haben das Eis dann im märchenhaft schönen Wald hinter dem Bauernhof genossen. Im Herbst gibt es hier besonders viele Pilze. Tipp für Eltern mit Kindern: Wenn man den Wald komplett in Richtung Erlach durchwandert, kommt man zu einem Ziegengehege. Wer länger wandern will, kann noch weiter über Erlach und Wettlkam zurück nach Palnkam gehen. Eine wirklich schöne, abwechslungsreiche Wanderung vorbei an verträumten Bauernhäusern.
Selbstgemachte Konfitüre vom Erlebnisbauernhof beim Strobl
Der Erlebnisbauernhof liegt am wunderschönen Asberg in der Nähe von Kleinhartpenning, nicht sehr weit von Holzkirchen entfernt. Hier haben wir in der Jahreshälfte, in der es länger hell ist, viele schöne Abendspaziergänge unternommen, denn man kann hier ein wunderbares Alpenpanorama genießen. Wir sind dabei regelmäßig an einem malerischen, größeren Bio-Bauernhof vorbeigekommen. Zusammen mit Juno konnten wir hier nicht nur auf den saftig grünen Wiesen grasende Kühe bewundern, sondern auch einige Ziegen. Erst nach mehreren Spaziergängen habe ich entdeckt, dass ich hier auch etwas Veganes kaufen kann und zwar selbstgemachte Marmeladen aus verschiedenen Früchten. Der Bauernhof hat einen Lebensmittelautomaten, der hübsch in eine Holzhütte eingebettet ist. Ich habe mich für Zwetschgenmarmelade entschieden, die sich beim Sonntagsfrühstück wunderbar auf veganen Pfannkuchen gemacht hat. Wenn Du Dich für eine kleine Wanderung / einen genussvollen Spaziergang rund um den Erlebnisbauernhof beim Strobl interessierst, wirst Du in diesem Artikel von mir fündig. Lohnt sich wirklich!
Bio-Kartoffeln in Hofläden in Putzbrunn und am Egglburgersee
Rund um den Egglburgersee nahe Ebersberg befindet sich einer unserer liebsten Wander- und Spazierwege im Münchner Umland. Eine Runde um den See führte uns durch den Rothbauernhof, der zum idyllischen Weiler Hinteregglburg gehört. In seiner romantischen Umgebung stößt man auf grasende Schafe und Streuobstwiesen. Der Hof liegt unterhalb einer typisch bayerischen Zwiebelturmkirche, die auf einem kleinen Hügel thront. Hier in Bilderbuch-Bayern gibt es einen entsprechen idyllisch aussehenden kleinen Hofladen – eine Hütte aus Holz. Dort kann man sich Kartoffeln in Papiertüten mitnehmen, sortiert nach Gewicht. Einen schöneren Gang zum Einkauf als dort gibt es wohl nicht. Der Rothbauernhof bezieht die Kartoffeln vom Partnerbetrieb Daberger-Hof in Putzbrunn, wo man die Kartoffeln auch im eigenen Hofladen bekommt. Zusätzlich gab es im September noch ungespritzte Äpfel von den eigenen Bäumen.
Ein tolles Portal, auf dem Du nach bestimmten Lebensmitteln vom Erzeuger suchen kannst findest Du hier. Dort kannst Du auch regional nach Hofläden, aber auch nach Wochenmärkten und Bioläden suchen.
Wenn Du Dich für eine gesunde Lebensweise interessiert, dann sieh Dir meinen Artikel zum Thema Tiefententspannung mit Yoga Nidra an.
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